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 Freigerichter Senfmanufaktur


Der Sasbacher Winzerkeller befindet sich in der Gemeinde Sasbach mit den Ortsteilen Jechtingen, Leiselheim und liegt am nordwestlichen Rand des Kaiserstuhls direkt an der französischen Grenze. Der Winzerkeller Sasbach ist eine Genossenschaft mit heute 80 Winzerfamilien und insgesamt über 300 Genossenschaftsmitgliedern. Gegründet 1935 von 46 Winzern mit dem Ziel die Weine gemeinsam zu erzeugen und vor allem selbst zu vermarkten. Man wollte sich dadurch unabhängig von den Weineinkäufern und deren Preisdiktat machen. Außerdem war die Größe der Rebflächen einer einzelnen Winzerfamilie  meist zu klein, so dass sich eine Selbstvermarktung nicht lohnte. Dies begründet sich historisch durch die in Baden lange vorherrschende Realteilung, wo der Besitz einer Familie, insbesondere der Landbesitz, unter den Erben in gleichen Teilen aufgeteilt wurde. Diese Aufteilung bei jedem Erbgang hatte zur Folge, dass die Flächen kontinuierlich immer kleiner wurden.

Mit ca.100 Hektar Rebfläche gehört der Winzerkeller Sasbach zu den kleinen Genossenschaften. Was aber die Weinqualität angeht, gehört sie zu den ganz Großen und ist weit über die Landesgrenze bekannt. Insbesondere der Spätburgunder Rotwein genießt einen hervorragenden Ruf. Alle Rotweine werden noch im klassischen Maischegärungsverfahren hergestellt und nicht wie bei vielen anderen Genossenschaften mit Maischeerhitzung. Selbstverständlich reifen alle Rotweine, selbst der Liter Rotwein, bis zur Trinkreife in großen und/oder kleinen Eichenholzfässern.

Die Bewirtschaftung der Rebflächen obliegt zwar jedem einzelnen Genossen selbst, erfolgt aber unter strengen Vorgaben des Kellermeisters, der jede einzelne Parzelle wie seine Westentasche kennt. Bei der Weinlese gibt es einen genauen Plan, der vorgibt, wann, wo und wieviel geerntet werden darf. Selektive Handlese ist ein weiterer Baustein für die Erzeugung herausragender Weine. Aber auch in anderen Bereichen existiert ein hoher Qualitätsanspruch. Die Vinifikation erfolgt behutsam, schonend und sortentypisch.

Bei der Bewirtschaftung der Weinberge handelt man im Einklang mit der Natur und nach dem Vorbild eines nachhaltigen Weinbaus, sowie nach aktuellsten wissenschaftlich-önologischen Erkenntnissen. Die Weinberge bestehen aus sonnendurchglühtem, schwerem Vulkanverwitterungsboden, der zum Teil mit einer lehmigen, fruchtbaren Lössauflage bedeckt ist. 

Die Weißweine wachsen überwiegend in der Weinlage „Limburg“ und die Rotweine in der Lage „Rote Halde“.Der hohe Mineralgehalt der Weinbergslage Limburg und die klimatisch hervorragenden Bedingungen, wie ganztägige Sonneneinstrahlung mit reichlich Wärme und die wasserspeichernde Lößschicht, schaffen eine optimale Vegetation zur Reifung der Reben und bilden die Grundlage für elegante, fruchtige und bouquetreiche Weißweine und Sekte.

Die Weinbergslage Rote Halde zählt zu den besten in Baden und hat einen großen nationalen als auch internationalen Bekanntheitsgrad. Mit über 50 Hektar ist sie mit Spätburgunder bestockt. Der schwere, dunkle Vulkanverwitterungsboden mit nur einer dünnen Lößauflage speichert hervorragend die Sonnenwärme, zusammen mit der idealen Hangneigung sind somit beste Vorrausetzungen vorhanden, dass  die Reben optimal reifen können und Rotweine von einzigartiger Qualität erzeugt werden können.

Die Genossenschaftsmitglieder des Winzerkellers Sasbach bewirtschaften eine Gesamtfläche von 100 Hektar. Mehr als die Hälfte der gesamten Anbauflächen, nämlich 57 % sind mit Spätburgunder bestockt, gefolgt von Müller Thurgau 19 %, Grauburgunder  11 %, Weißburgunder 9 %, der Rest verteilt sich auf Riesling, Silvaner, Muskateller, Scheurebe und Gewürztraminer. Die durchschnittliche Jahresproduktion beträgt zwischen 700.000 bis 800.000 Flaschen.

Der Winzerkeller Sasbach ist zwar eine Genossenschaft, aber aufgrund der Größe, der Qualität und insbesondere wie man dort Wein und Sekt vinifiziert, vergleichbar mit einem Weingut. Die Region und das komplexe Ökosystem im Weinberg werden mit Respekt behandelt. Man begegnet Mensch und Natur offen, ehrlich, achtsam und nimmt den Genossenschaftsgedanken ernst um gemeinsam etwas zu bewegen.