Das Weingut der Familie Bercher befindet sich im idyllischen und malerischen Ortskern von Burkheim, einem Ortsteil der Gemeinde Vogtsburg im Kaiserstuhl. Die Familiengeschichte lässt sich bis zum Jahr 1475 zurückverfolgen. Das Gutshaus mit Kreuzgewölbekeller in dem sich das Weingut noch heute befindet wurde von dem Vorfahr Franz Michael im Jahr 1756 erbaut.
Der Betrieb wird heute in zehnter Generation von den Cousins Arne und Martin Bercher geführt, die beide an der Fachhochschule in Geisenheim Getränketechnologie bzw. Weinbau studiert haben. Nach einer fast 10jährigen gemeinsamen Übergangszeit übernahmen sie 2007 eigenverantwortlich das Weingut von ihren Vätern Rainer und Eckhardt . Diese hatten das Weingut Anfang der 1970er Jahre mit 4 Hektar übernommen, kontinuierlich weiter- und ausgebaut und es zur Spitze der deutschen Weingüter geführt. Arne und Martin Bercher sind stolz auf diese Weinbautradition und bestrebt sie fortzuführen. Hierzu gehört es auf die Erfahrungen der vorherigen Generation zu bauen und mit großem Fachwissen und moderner Weinbau- und Kellertechnik die Qualität der Erzeugnisse noch zu steigern. Dazu gehört auch die Arbeitsteilung im Weingut, wo Martin Bercher im Außenbetrieb für die Kultivierung der Reben und Arne Bercher für die Vinifizierung, Lagerung und Reifung im Keller zuständig und verantwortlich ist.
Seit 1990 ist das Weingut Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter - VDP. Die Klassifikation der Weine beim VDP orientiert sich nicht alleine an den Mindestmostgewichten wie sonst oft üblich. Die Qualität der Weine definiert sich vielmehr nach dem Terroir, also der Herkunft und der Lage und somit an dem Weinberg als entscheidendes Qualitätsmerkmal. Zusätzlich müssen die Mitglieder des VDP noch höhere interne Qualitätsstandards einhalten, die deutlich über denen der gesetzlichen Vorschriften zur Erzeugung von Wein liegen. Die viergliedrige Klassifikationspyramide des VDP wird beim Weingut Bercher konsequent eingehalten.
Die Weinberge umfassen die Einzellagen Feuerberg und Schlossgarten in Burkheim, in Jechtingen Eichert und Steingrube, in Königschaffhausen Hasenberg und in Sasbach Limburg. Diese Weinlagen liegen am vulkanisch geprägten Westrand des Kaiserstuhls. Kennzeichnend für diese Lagen ist die Vielzahl flachgründiger Vulkanverwitterungsböden wechselnd mit Lößböden unterschiedlicher Mächtigkeit bzw. Dicke. Diese beiden grundverschiedenen Bodentypen bringen Weine von unterschiedlicher Charakteristik hervor. Somit gleicht keine Lage der anderen und es ist den Berchers ein Ansporn diese Unterschiede bei der Vinifizierung herauszuarbeiten. Diese Unterschiede bei den Weinen zu riechen und zu schmecken ist natürlich auch für den Weinliebhaber eine große Herausforderung, die viel Spaß und Freude bereitet.
Bei den Berchers wird umweltschonender Weinbau betrieben, denn die Qualität entsteht im Weinberg. Die mineralstoffreichen, sehr kalkhaltigen Löss- und Vulkangesteinsböden bearbeitet man mit Humus aus Grünschnitt, Kompost und Pferdemist um das Gleichgewicht in den Böden und zwischen den stickstoffbildenden und Nährstoff verzehrenden Pflanzen zu stabilisieren. Auf Insektizide wird weitestgehend verzichtet. Mit 53 % der Anbauflächen sind der Spätburgunder und Grauburgunder die Hauptrebsorten, der Rest verteilt sich auf Weißburgunder, Riesling, Chardonnay und wenige andere Rebsorten. Insgesamt sind 83 % der Anbaufäche mit Burgundersorten bepflanzt. Die durchschnittliche Jahresproduktion beträgt ca. 200.000 Flaschen.
Im Weinberg setzt man auf eine selektive Handlese der Trauben. Beim Rotwein erfolgt nach der tradtionellen Maischegärung der Ausbau im Keller im großen Holzfass oder in Barriquefässern. Bei den Weißweinen wird die Basisqualität im Stahltank ausgebaut und bei den Spitzenqualitäten erfolgt der Ausbau zum Teil in großen Eichenholzfässern und in älteren und neueren Barriquefässern. Die Berchers pflegen hierbei erhaltenswerte Traditionen in Verbindung mit neuen Innovationen in einer für das Weingut prägenden Kontinuität. Die Weine werden zu 90% trocken ausgebaut. Die restlichen 10 Prozent sind zum Teil edelsüße Weine oder Weine, die nicht ganz durchgegoren sind und eine natürliche Restsüße haben. So wird Jahr für Jahr mit viel Feingefühl, großer Sorgfalt und Genauigkeit immer wieder eine durchgängig hochwertige Weinkollektion erzeugt.
