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 Freigerichter Senfmanufaktur


Äbbelwoi-Hessisches Nationalgetränk

Die Äpfel für unseren Äbbelwoi ernten wir auf unserer Streuobstwiese, dazu kommen noch weitere Äpfel  von Freunden und Bekannten dazu, die auch alte Hochstammbäume besitzen. Diese  alten ungespritzten Apfelsorten und ein kleiner Anteil Quitten und Speierling werden  langsam und schonend mit einer kleinen Packpresse gekeltert.

Vorher werden die Äpfel per Hand gewaschen, faule und unreife Äpfel aussortiert und mit einem professionellen Obsthäcksler zerkleinert. Durch diese handwerklichen Arbeitsschritte erhalten wir einen qualitativ hochwertigen sauberen Apfelmost.

Dieser vergärt dann anschließend in Kunststofffässern mit den natürlichen Fruchthefen, also ohne Zusatz von Reinzuchthefen, schonend und langsam in unserem alten und kühlen Gewölbekeller. Der Prozess vom Apfelmost über den Rauscher bis hin zum fertigen Apfelwein dauert mehrere Wochen und wird durch kontinuierliche Proben begleitet um den Reifeprozess zu beobachten und zu kontrollieren.

Im Laufe des Gärungsprozesses setzen sich dann die Trubteile und die Hefe auf dem Fassboden ab. Der fertige Äbbelwoi bleibt  bis zum nächsten Frühjahr mit den Trubteilen und der Vollhefe im Fass. Sobald die Temperaturen im Frühjahr  wieder steigen wird es Zeit den Äbbelwoi von der Hefe zu nehmen und umzufüllen. Eine gewisse Menge wird zur Lagerung spundvoll in Kunststofffässer umgefüllt, der Rest kommt in Edelstahl-Immervollfässer. Das sind Fässer mit einem aufblasbaren Schwimmdeckel, der verhindert, dass Luft an den Äbbelwoi kommt und eine Oxidation beginnt und der Äbbelwoi umkippt und zu Essig wird.

Aus einem der Edelstahlfässer wird der fertige Äbbelwoi zum Verkauf und zum eigenen Verbrauch in Flaschen und Kanistern abgefüllt. Wobei nie ein Fass wie das andere schmeckt, denn es sind ja immer verschiedene Pressungen und Apfelsorten mit unterschiedlichen Öchsle- (Mostgewicht bzw. Anteil des Fruchtzuckers) und Säurewerten.

So ein Äbbelwoi ist nicht zu vergleichen mit herkömmlichen Apfelweinen, die in Flaschen abgefüllt sind. Diese müssen zwecks Haltbarkeit erhitzt und sterilisiert werden, dadurch gehen aber leider kostbare Mineral- und Inhaltsstoffe verloren. Außerdem wird unser Äbblwoi nicht gefiltert und ist naturtrüb. Es erfolgt also keine maschinelle  Filtration mit Hilfsmitteln wie Kieselgur, Bentonit oder Aktivkohle. Unser Äbbelwoi klärt sich von selbst durch Absetzen der Trub- und Hefetele im Fass und mehrmaliges Umfüllen. Dadurch hat der gleiche Äbbelwoi im Laufe der Zeit verschieden starke Trübungen bis  er ganz klar ist. Beinflusst wird die Klärung auch durch die Zugabe von Quitten- und Speierlingmost während der Gärung. Der hohe Säuregehalt der Quitten und des Speierlings beschleunigt die Klärung und rundet den Geschmack ab.

Wir trinken unser Stöffche im Herbst und Winter gerne pur oder als heißen Äbbelwoi und in der wärmeren Jahreszeit zur Erfrischung als Spritzer mit Mineralwasser. Natürlich ist er ein idealer Essensbegleiter und passt hervorragend zu den hessischen Spezialitäten wie Handkäse mit Musik, Kochkäse, Rippchen, Haspel, Rinds- und Fleischwurst natürlich alles mit Kraut oder zur Hausmacher Wurst. Aber auch viele andere Gerichte werden  durch das Stöffche bereichert. 

Am besten einfach mal ausprobieren, zum Wohl !